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Nähmaschine Faden reißt – Woran liegt das?

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Das Wichtigste in Kürze
  • Hilfe, mein Faden reißt immer ab! Du nähst leidenschaftlich gerne und dein Faden reißt ständig ab? Du hast zudem keinerlei Idee, warum der Faden reißt?
  • Wenn bei deiner Nähmaschine der Faden reißt, kann das verschiedene Ursachen haben und doch, kann das Problem meist mit kleinen Korrekturen von unter anderem der Fadenspannung, behoben werden.
  • In dem folgenden Artikel findest Du verschiedene Ursachen, die dafür verantwortlich sein können, dass der Faden deiner Nähmaschine häufig reißt. Neben den möglichen Ursachen findest Du auch Lösungsvorschläge und eine Anleitung, wie Du deine Nähmaschine wieder korrekt einstellst.

Welche Ursachen kommen infrage?

1. Unterspule

Nicht selten ist die Unterspule dafür verantwortlich, dass der Faden reißt. Dabei spielt die Spannung des Unterfadens eine entscheidende Rolle. Die Spannung des Unterfadens lässt sich mittels einer kleinen Schraube einstellen. Wichtig ist, dass Du die Spannung des Unterfadens immer nur sehr behutsam veränderst.

Ebenfalls solltest Du darauf achten, die Unterfadenspule auch korrekt in die Nähmaschine einzulegen. In der Regel funktioniert dies bei allen gängigen Nähmaschinen auf die gleiche Art und Weise. Falls Du dir dennoch nicht sicher bist, wie die Unterfadenspule korrekt eingelegt wird, solltest Du nochmals in der Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine nachschauen.

Achte zudem darauf, dass sich der Ober- und Unterfaden korrekt verhakt. Ob sich die Ober- und Unterfäden korrekt verhaken, kannst Du ganz leicht prüfen, indem Du das Nähfüßchen ein wenig anhebst, um anschließend die Unterklappe der Nähmaschine aufzumachen.

Dann drehst Du ein wenig das Handrad und kannst sehen, ob sich die Fäden entsprechend verhaken oder ob es Probleme dabei gibt.

2. Fadenspannung

Eine falsch eingestellte Fadenspannung in der Nähmaschine ist also eine der Hauptursachen dafür, dass bei Nähmaschinen oft der Faden reißt. Neben der Unterspule solltest Du daher auch auf die korrekte Fadenspannung des Oberfadens achten. Auch das kannst Du selbst überprüfen.

Du musst dazu nur das Nähfüßchen deiner Nähmaschine nach oben heben und kannst dann überprüfen, ob der Faden auch korrekt sitzt. Nachdem Du das Garn bis zu den Platten der Fadenspannung durchgefädelt hast, kannst Du sehen, ob die Führung des Fadens korrekt ist.

Wenn der Faden perfekt zwischen den Platten liegt, so ist die Fadenspannung des Oberfadens deiner Nähmaschine korrekt eingestellt. Falls dies nicht so ist, stellst Du die Fadenspannung etwas stärker oder lockerer ein. Überprüfen kannst Du deine neue Fadenspannung, indem Du einfach kurz probenähst.

3. Nähnadel

 

Frau beim Nähen mit einer Nähmaschine, Nahaufnahme Hand und Nähfuß
© M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com

Du solltest bei deiner Nähmaschine immer darauf achten, dass du qualitativ hochwertige Nähnadeln benutzt und diese gegebenenfalls wechselst, solltest Du bemerken, dass sie langsam stumpf werden.

Wenn die Nähnadel deiner Nähmaschine zu stumpf ist, kann auch das die Ursache dafür sein, dass ständig der Faden reißt. Aber auch die Nutzung einer „falschen“ Nadel, kann der Grund für Dein Problem sein.

Je nach Stoff, mit dem man arbeitet, sollte auch die passende Nähnadel genutzt werden. Wenn Du zum Beispiel eine Jerseynadel nutzt und probierst damit festere Stoffe zu nähen, wie zum Beispiel Jeansstoff, so wird die Nähnadel kaum in der Lage dazu sein, den Stoff zu durchstechen.

Grund dafür ist, dass der Kopf von Jerseynadeln stumpfer ist und dafür vorgesehen wurde, Fäden zu verdrängen. Achte also darauf, die passenden Nähnadeln für den jeweiligen Stoff zu verwenden.

4. Schmutz

Eine regelmäßige Reinigung deiner Nähmaschine ist nicht nur wichtig, um dem häufigen Reißen des Fadens vorzubeugen, sondern auch, damit deine Nähmaschine möglichst lange funktioniert und das Nähergebnis stets sauber ist.

Stoffreste und allerlei Dreck, können sich mit der Zeit im Inneren der Nähmaschine festsetzen und das kann dann zu allerlei Problemen führen. So kann zum Beispiel der Stoff nicht mehr richtig transportiert werden oder es kommt gar zu Fehlstichen. Eine weitere Folge davon ist auch, dass der Faden häufig reißt.

Deine Nähmaschine solltest du also regelmäßig reinigen, mit zum Beispiel Wattestäbchen oder Pinseln. Auch saubere Tücher aus Mikrofaserstoff eignen sich dafür bestens.

5. Stichplatte

Eine saubere und einwandfreie Stichplatte ist enorm wichtig, damit deine Nähmaschine den Stoff richtig transportieren kann. Stichplatten können zum Beispiel durch verbogene Nähnadeln beschädigt werden und das kann zu teils großen Problemen führen.

So können sich kaum erkennbare Metallspäne auf der Stichplatte aufstellen, die den Stoff darin hindern, sauber über die Stichplatte zu laufen.

6. Stofftransport

Vielleicht hast auch Du schon mal erlebt, dass deine Nähmaschine mit bestimmten Stoffen Probleme hatte, wenn es darum ging, den Stoff entsprechend zu transportieren. Je nach Qualität der Nähmaschine kann es daher beim Nähen von bestimmten Stoffen zu leichten Komplikationen kommen.

Um dem entgegenzuwirken, kannst Du den Stoff etwas weiter nach hinten schieben, direkt am Anfang der Naht. Dadurch fällst es deiner Nähmaschine leichter, den Stoff zu transportieren.

Im schlimmsten Fall können Probleme beim Transportieren des Stoffs dazu führen, dass sich der Stoff in der Nähmaschine, beziehungsweise in der Stichplatte verhakt. Das wiederum kann dazu führen, dass der Faden reißt.

7. Richtig einfädeln

Wenn Du das Nähgarn nicht sauber einfädelst, kann das eine der Hauptursachen dafür sein, warum das Stichbild unsauber ist. Häufig bemerkt man es gar nicht, wenn das Garn nicht richtig eingefädelt wurde.

Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du sowohl Ober- wie Unterfaden noch mal neu einfädeln.

8. Fadenlänge

Insbesondere bevor Du mit einer neuen Naht beginnst, solltest Du überprüfen, ob die beiden Fäden noch genügend Länge aufweisen. Wenn die Fadenlänge des Nähgarns zu kurz ist, so kann es dazu führen, dass dieser sich im Laufe der nächsten Stiche ausfädelt.

9. Nähgarn

Nicht zuletzt ist auch die Qualität des Nähgarns wichtig, für ein möglichst sauberes Arbeiten mit deiner Nähmaschine. Wenn Du sehr billigen, beziehungsweise qualitativ minderwertigen Nähgarn benutzt, so kann dieser auch bei korrekt eingestellter Fadenspannung schnell reißen.

Du musst hier keine Unsummen für hochwertigen Nähgarn ausgeben, allerdings solltest Du schon auf die nötige Qualität achten. In Fachgeschäften kann man sich diesbezüglich von Experten beraten lassen.

Wie stellt man die Fadenspannung richtig ein?

Die korrekte Einstellung der Fadenspannung der Nähmaschine ist gar nicht mal so kompliziert. Auch wenn Du dir dafür ein paar Minuten Zeit nehmen musst, lohnt sich der Aufwand, da die meisten Probleme beim Nähen genau damit zusammenhängen.

Faden einspannen Nähmaschine
© sata_production / stock.adobe.com

Dazu beginnst Du als Erstes mit der Einstellung der Unterfadenspannung, indem du die Spule des Unterfadens bewickelst und anschließend in die Kapsel einsetzt.

Als Nächstes musst Du den Faden unter der Spannungsfeder herausziehen und das Fadenende ergreifen. Nun lässt du die Spule mit der Kapsel nach unten hängen und überprüfst, ob bei leichten Auf- und Abwärtsbewegungen, die Spule samt Kapsel leicht heruntergleitet.

Sollte dies nicht der Fall sein, so muss die Fadenspannung leicht gelockert werden, indem Du gegen den Uhrzeigersinn drehst. Sollte die Unterfadenspannung zu gering sein, muss durch Drehen im Uhrzeigersinn diese erhöht werden.

Nun überprüfst Du noch die Spannung des Oberfadens. Ein kleiner Tipp an dieser Stelle ist, dass man Ober- und Unterfaden möglichst in verschiedenen Farben wählt. Dadurch lässt sich die Stichverschlingung wesentlich besser erkennen, was hilfreich ist, bei der korrekten Einstellung der Fadenspannung.

Im Idealfall sollte die Stichverschlingung genau in der Mitte des Stoffs sein. Sollte diese jedoch eher auf der Oberseite sein, so muss die Spannung wieder entsprechend verringert werden, indem man gegen den Uhrzeigersinn dreht. Befindet sich die Stoffverschlingung auf der Unterseite, so ist die Spannung zu gering und muss durch Drehen im Uhrzeigersinn erhöht werden.

Wenn Du diese Schritte alle befolgt hast, sollte die Fadenspannung deiner Nähmaschine korrekt eingestellt sein und Du kannst mit dem Nähen loslegen.

Video: Warum reißt der Faden?

Weiterführende Literatur und Quellen

  1. https://de.techinfus.com/dlya-chistoty-i-poryadka/shvejnaya-mashina/pochemu-rvet-nitku.html
  2. Bildquellen: AllaSerebrina, HayDmitriy, toraborah / depositphotos.com

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