Nähmaschine

Nähmaschinen Wartung: Alle Schritte im Überblick

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Das Wichtigste in Kürze
  • Nähmaschinen können verschleißen, daher sollte man spätestens alle 5 Jahre zu einer Nähmaschinen Inspektion.
  • Da eine Inspektion aber teuer sein kann, sollte man sich gut überlegen, ob man mit günstigen Maschinen wirklich zu einer gehen möchte oder nicht direkt eine neue anschafft.
  • Durch regelmäßiges reinigen kann man die Zeitabstände zwischen Inspektionen verlängern und damit auch einiges an Geld sparen.

Warum ist eine Nähmaschinen Wartung notwendig?

Das Nähen mit einer Nähmaschine verbinden viele mit einer deutlichen Erleichterung zum Nähen mit Hand. Doch Nähmaschinen haben natürlich auch Nachteile, wie eben zum Beispiel die Wartung der Nähmaschine.

Beim Nähen sind nämlich sehr viele Fasern und Fäden im Spiel, die während des Nähens in die Maschine gelangen können. Auch in der Luft sind oft Dreck und Staubpartikel vorhanden, die gemeinsam mit den gerade genannten Fasern und Fäden einen sehr fiesen Mix abgeben, der sich nach und nach in der Maschine ablagert.

Und alles, was sich in der Maschine ablagert, kann zu kleinen Problemen führen und langsam aber sicher die Maschine beschädigen und für Veränderungen an den Einstellungen sorgen.

Frauenhände beim Reparieren einer Nähmaschine
© галина шарапова/ stock.adobe.com

Aber nicht nur das ist ein Problem, sondern auch das Zusammenspiel von dem „fiesen Mix“ und dem Öl. Eine Maschine hat einiges an Öl in sich, damit die Mechanik gut miteinander interagieren kann.

Wenn aber jetzt dieser Dreck von außen zum Öl dazu kommt „verharzt“ das ganze und führt oft dazu, dass die Maschine lauter wird und anfängt auf Verschleiß zu laufen.

Auf Verschleiß zu laufen heißt, dass die Mechanik in der Maschine anfängt sich selbst abzubauen und zu beschädigen.

Um das zu vermeiden, ist eine Wartung notwendig und sinnvoll. Auch bei Maschinen, die lange nicht in Betrieb genommen wurden kann sich eine Nähmaschinen Wartung lohnen, denn auch dort können sich Staubpartikel abgelagert und für eine „Verharzung“ gesorgt haben.

Wie oft muss eine Nähmaschine gewartet werden?

Grob gesagt: Je mehr die Maschine im Einsatz ist, desto öfter sollte die Nähmaschine gewartet werden.

Bei häufigen, vielleicht sogar täglichem Einsatz sollte man alle ein bis zwei Jahre zur Nähmaschinen Inspektion gehen. Für den „normalen“ Einsatz, also ab und an, reicht es aber alle drei bis fünf Jahre eine Inspektion machen zu lassen.

Ein guter Indikator bist du selbst: Wenn die Maschine anders klingt, die Naht nicht richtig ist oder etwas anderes nicht richtig zu sein scheint, solltest du eine Inspektion deiner Nähmaschine in Betracht ziehen.

Wie hoch sind die Kosten für eine Wartung der Nähmaschine?

Das ist schwierig zu sagen, da bei einer Wartung ja auch Teile ausgetauscht werden müssen. Eine Inspektion an sich kostet oft zwischen 70 und 80 Euro. Darauf kommt dann der Betrag für die Teile oder das Material, das benötigt wird, um Defektes auszutauschen. Das kann dann schon teurer werden.

Daher empfiehlt es sich, die Nähmaschine, die ein Schnäppchen war und nur um die 100 Euro gekostet hat, eben nicht zu einer Nähmaschinen Inspektion zu bringen, sondern einfach eine neue zu kaufen.

Bei teureren Nähmaschinen lohnt sich die Inspektion und dann eben auch die Nähmaschinen Wartung schon eher.

Was wird bei einer Nähmaschinen Wartung gemacht?

Mann repariert Nähmaschine
© sablinstanislav / stock.adobe.com

Bei einer Nähmaschinen Wartung wird die Maschine auseinandergebaut, dann wird alles inklusive der Mechanik gereinigt und danach wird alles geölt. Dabei kann die Person, die die Wartung durchführt, auch Verschleiß erkennen und bestimmen, ob man etwas austauschen sollte. Besonders häufig tritt Verschleiß an den Zahnrädern auf, daher werden die auch besonders häufig gewechselt.

Nachdem das passiert ist, wird die Maschine wieder zusammengebaut und ein Check-up durchgeführt. Hier werden dann zum Beispiel die Fadenspannung, aber auch alle anderen Einstellungen geprüft und dann nochmal feinjustiert. Oft wird auch die Motorkraft getestet und die Nadelstange kontrolliert, da diese sich leicht verbiegen kann bei einer Wartung.

Bei Computernähmaschinen wird oft auch der Unterfadenwächter kontrolliert, denn der Bereich vor der Diode verdreckt besonders leicht und arbeitet dann nicht mehr zuverlässig.

Als Nächstes wird meistens die Stichplatte poliert und gecheckt. Oft findet man hier kleinste Schäden, die viele Laien übersehen haben. Sollte nämlich die Nadel auf die Stichplatte gehauen haben, kann es sein, dass sie kleine Einkerbungen hinterlassen hat und damit zu einem fehlerbehafteten Nahtbild führen.

Als Letztes kommt dann das sogenannte „Einnähen“. Dort werden unterschiedliche Nähprogramme ausgewählt und mit ihnen Probe genäht. Dann schaut man sich das Nahtbild an. Wenn alles in Ordnung ist, dann ist die Wartung abgeschlossen und du erhältst deine Maschine zurück. Sollte etwas nicht in Ordnung sein, muss nochmal nachgebessert werden.

Wie du sehen kannst, gibt es viele kleine Details, die man bei so einer Wartung prüfen und eventuell beheben muss. Daher sollte man eine Wartung oder auch eine Inspektion immer einen Fachmann machen lassen.

Video: Nähmaschine warten

Nähmaschinen Wartung selber machen

Wie gerade eben erläutert sollte nur ein Fachmann eine Nähmaschinen Wartung durchführen, da es doch viele Dinge zu beachten gibt. Aber natürlich gibt es auch Dinge, die du tun kannst, um deiner Maschine ein langes Leben zu schenken.

1. Nähmaschine reinigen

Die Nähschiene zu reinigen ist wichtig, damit sie gut in Schuss bleibt und du sie nicht ständig zur Inspektion bringen musst. Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Bedienungsanleitung und eine Pinzette zur Hand zu haben um Fusseln zu entfernen. Auch ein leicht angefeuchtetes Tuch oder ein Staubsauger sind sinnvoll. Benutze kein Reinigungsmittel! Beim Staubsauger ist die Fugendüse empfehlenswert.

Wenn du dich mit deiner Maschine nicht so gut auskennst, solltest du dir außerdem Notizen machen, was du wo ausgebaut hast. Ein Handy kann hier ebenfalls sehr hilfreich sein, denn mit Bildern lässt sich der Prozess oft besser nachvollziehen.

Als Erstes schalte die Maschine aus und ziehe dann den Stecker.

Sobald die Maschine nicht mehr mit dem Strom verbunden ist, nimm das Nähgarn aus der Nähmaschine, schraube dann die Nadel ab. Wenn sie verformt ist oder Macken aufweist, tausche sie aus.

Als Nächstes nimm den Nähfuß ab und reinige ihn. Das Gleiche machst du auch mit der Stichplatte.

Jetzt nimmst du die Unterfadenspule heraus, entfernst den Spulenhalter und reinigst ihn dann mit dem Tuch. Bei manchen Nähmaschinen kann man den oberen Teil öffnen, wenn das geht, mach das und entstaube ihn vorsichtig mit dem Staubsauger.

Die Reinigung ist natürlich kein Ersatz für eine Nähmaschinen-Inspektion, aber kann helfen kleineren Problemen vorzubeugen und damit einen Besuch bei der Inspektion deutlich nach hinten zu schieben.

2. Nähmaschine ölen

Bevor man eine Nähmaschine ölt, sollte man dringend noch einmal in der Bedienungsanleitung nachlesen, ob bei der betreffenden Nähmaschine Öl überhaupt empfohlen wird.

Viele moderne Computernähmaschinen zum Beispiel mögen kein Öl. Der Irrglaube von früher, dass man einfach auf alles, was sich bewegt, ein Tropfen Öl gehört, ist schon lange veraltet und bei einigen Maschinen sogar sehr gefährlich für die Maschine.

Viele ältere Maschinen mögen jedoch Öl. Dort sollte ein kleiner Tropfen Öl in die Mitte der Greiferbahn gegeben werden und ein zweiter Tropfen auf die Nadelstange.

Überschüssiges Öl sollte man abtupfen, denn wenn es in Kontakt mit Stoff kommt, verdirbt es diesen.

Weiterführende Literatur und Quellen

  1. https://www.naehzentrum-eilers.de/wartung-und-reparaturen
  2. Bildquellen: mproduction, herraez, x.marynka / depositphotos.com

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