- Die Dämmerungszahl (DZ) ist ein Maß für die Leistung eines Fernglases bei schlechten Lichtverhältnissen. Sie ist abhängig von der Vergrößerung (V) und dem Objektivdurchmesser (OB) des Fernglases.
- Die Dämmerungszahl ist jedoch nicht das einzige Kriterium für die Qualität eines Fernglases, da auch andere Faktoren wie Lichtstärke, Lichtdurchlässigkeit und Auflösung eine Rolle spielen.
- Es gibt verschiedene Arten von Ferngläsern, die sich je nach Größe, Gewicht und Leistung für unterschiedliche Einsatzgebiete eignen.
Was ist die Dämmerungszahl?
Die Dämmerungszahl beschreibt die theoretische Leistung eines Fernglases bei schlechten Lichtverhältnissen.
Sie basiert auf den physikalischen Eigenschaften des Fernglases, speziell der Vergrößerung und dem Objektivdurchmesser.
Die Dämmerungszahl berücksichtigt jedoch z. B. nicht die individuellen Unterschiede in der Sehschärfe und der Pupillengröße des menschlichen Auges.
Das heißt, dass die Dämmerungszahl nur etwas über die Qualität des Bildes aussagt, aber nicht über die Sehschärfe bei Tag oder Nacht.
Dämmerungszahl vs Dämmerungsleistung
Im Gegensatz dazu beruht die Dämmerungsleistung eines Fernglases auf einem breiten Spektrum von Faktoren.
Dazu gehören die Qualität der Linsen und Beschichtungen, die Effizienz der Lichtdurchlässigkeit des Fernglases, mögliche optische Aberrationen und individuelle Eigenschaften des Nutzers, wie die Empfindlichkeit und Anpassungsfähigkeit seiner Augen.
Obwohl Ferngläser mit ähnlicher Dämmerungszahl eine ähnliche theoretische Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen haben sollten, können sie aufgrund der oben genannten Faktoren in der Praxis unterschiedliche Dämmerungsleistungen erbringen.
Dämmerungszahl beim Fernglas berechnen
Um die Dämmerungszahl deines Fernglases zu berechnen, benötigst du die Vergrößerung und den Objektivdurchmesser deines Fernglases.
Die Formel lautet: DZ = √(V x OD)
Beispiele von Dämmerungszahl-Rechnungen:
| V | OD in mm | DZ |
| 8x | 20 | 12,6 |
| 8x | 32 | 16 |
| 7x | 42 | 17,3 |
| 10x | 42 | 20,5 |
| 8x | 56 | 21,2 |
Was ist eine gute Dämmerungszahl?
Als Faustregel gilt, dass Ferngläser mit einer Dämmerungszahl von mindestens 21 und einer Austrittspupille von mindestens 5 mm für die Beobachtung in der Dämmerung gut geeignet sind.
Mit steigender Dämmerungszahl verbessert sich in der Regel auch die Sicht bei ungünstigen Lichtverhältnissen.
Was ist wichtiger, Lichtstärke oder Dämmerungszahl?
Die Lichtstärke, auch Lichtintensität, beeinflusst die Helligkeit des Bildes, das man durch das Fernglas erkennen kann.
Du kannst die Lichtstärke berechnen, indem du den Quotienten aus Objektivdurchmesser und Vergrößerung quadrierst:
Lichtstärke = (Objektivdurchmesser / Vergrößerung)²
Dies entspricht auch dem Quadrat des Durchmessers der Austrittspupille.
Grundsätzlich gilt: Je größer die Lichtstärke, desto heller das Bild.
Sowohl die Lichtstärke als auch die Dämmerungszahl sind wichtige Faktoren für ein optimales Seherlebnis mit dem Fernglas.
Die Wahl des geeigneten Fernglases hängt davon ab, was du beobachten möchtest und welche Lichtverhältnisse vor Ort herrschen.
Dämmerungszahl in der Kritik
Eine höhere Dämmerungszahl bedeutet, dass mehr Licht durch das Fernglas fällt und das Bild heller erscheint.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass eine gleiche Dämmerungszahl nicht unbedingt eine gleiche Bildhelligkeit bedeutet.
Die folgenden Faktoren können ebenfalls eine wichtige Rolle spielen:
- Auflösung und Kontrast: Mit einem Fernglas mit hoher Auflösung und gutem Kontrast kannst du Objekte auch bei gleicher Dämmerungszahl besser sehen. Die Auflösung bezieht sich auf die Fähigkeit, feine Details zu erkennen, der Kontrast auf die Fähigkeit, zwischen hellen und dunklen Bereichen zu unterscheiden.
- Individuelle Sehschärfe des Beobachters: Die Sehschärfe kann sich in der Dämmerung ändern, wodurch die Aussagekraft der Dämmerungszahl sinkt.
- Durchmesser der Austrittspupille: Eine größere Austrittspupille lässt mehr Licht auf die Netzhaut des Auges fallen, was zu einem helleren Bild führt.
- Lichtstärke: Die Lichtstärke ist ein Indikator für die Helligkeit des Bildes, das du durch das Fernglas siehst.
- Wellenlängenbereich des Glases: Der Wellenlängenbereich des Glases kann beeinflussen, wie viel Licht in bestimmten Wellenlängenbereichen durchgelassen wird.
Arten von Ferngläsern und ihre Anwendungsgebiete
Es gibt verschiedene Arten von Ferngläsern, die für unterschiedliche Zwecke geeignet sind.
In den folgenden Abschnitten werden fünf gängige Fernglas-Typen vorgestellt: 8×20, 8×32, 7×42, 10×42 und 8×56.
Jedes dieser Ferngläser hat seine besonderen Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile.
| Fernglas-Art | Anwendungsgebiete |
| 8×20 | Kompakt und leicht, aber eingeschränkt in Sehfeld und Dämmerungsleistung. Geeignet für Wanderungen und Städtereisen. |
| 8×32 | Allrounder mit gutem Verhältnis von Größe, Gewicht und Leistung. Für Einsteiger geeignet. Für Natur- und Tierbeobachtung geeignet. |
| 7×42 | Hell und wackelfrei bei schlechten Lichtverhältnissen oder zittriger Hand. Geeignet für Wildbeobachtungen in der Dämmerung oder bei Nebel. |
| 10×42 | Detailreich und scharf bei hoher Vergrößerung. Geeignet für Vogelbeobachtung. |
| 8×56 | Ideal für sehr schlechte Lichtverhältnisse. Geeignet für Jäger und Himmelsbeobachter. |
Weiterführende Literatur und Quellen
- Bildquellen: terezika, noname454, Photodjo / depositphotos.com
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Danke, ich habe mich sehr interessiert, wie Sie die Eigenheiten eines Glases beschrieben haben ! Sie haben gewiss ein tiefes Wissen worum es bei den Gläsern ankommt und auf welche Anwendungen man beachten soll/ muss, um als Benutzer -Freude zu genießen zu können. Mit freundlichen Grüßen KONRAD
Vielen Dank!