- Bei Indigofarben handelt es sich um einen Farbton im tiefen Mitternachtsblau. Diese Farbe ist eine Kombination aus Blau und Lila.
- Indigo wirkt beruhigend, diese bezaubernde Farbe strahlt Besonnenheit aus und wirkt zudem geheimnisvoll.
- Die Farbe Indigo hat schon längst Einzug in die Modewelt gehalten. Begonnen hat der Trend mit den berühmten „Blue Jeans„, die wir täglich tragen.
Was ist Indigo für eine Farbe?
Das tief leuchtende Mitternachtsblau wird häufig als „König der Farbstoffe“ bezeichnet. Der Farbton ist bereits seit Jahrhunderten heiß begehrt.
Er liegt zwischen Himmel und Meer. Zudem erinnert mich Indigo an die Feiertage.
Wenn du nach einer Farbe Ausschau hältst, die gleichzeitig mit einer Vielzahl sanfter und entspannender Farbtöne harmoniert, dann halte dich an Indigoblau.
Indigofarben inspirieren zur Ruhe und Gelassenheit. Experten zufolge fördern sie die Inspiration, Kreativität, Intuition und Meditation. Daher ist Indigoblau im Bereich der Psychologie sehr wichtig.
Derzeit findest du im Handel neben Blue Jeans auch noch andere Kleidungsstücke wie T-Shirts, Pullover und Jacken in der angesagten Indigofarbe.
Denn sie ist so zeitlos wie universell. Du kannst daher die Indigo Farbe kombinieren, um sie für die Gestaltung interessanter Innenräume zu verwenden.
Woher kommt die Farbe Indigo?
Wusstest du, dass die Wiege der Farbe „Indigo“ in Indien steht? Ihre Verwendung reicht jedoch bis ins Jahr 2.500 v. Chr. zurück.
Die Ägypter verwendeten die Farbe beispielsweise zum Färben von Bändern.
Echter Indigo ist theoretisch ein dunkles und violettes oder sogar rötliches Blau, das aus den Blättern des im tropischen Asien beheimateten Indigobaums oder „Indigofera Tinctoria“ gewonnen wird.
Diese Farbe ist sehr tief und intensiv. Die Tuareg machten sie zu einem Symbol der Zugehörigkeit.
Ihre Kleidung ist vollständig mit dem Indigo-Farbstoff gefärbt. Der älteste schriftliche Hinweis über Indigofarben ist im Buch von Caesar über den Gallischen Krieg zu finden:
Sie erhitzten die Blätter der Pflanze zusammen mit dem Mineral „Palygorskit“ sowie Kopal (Baumharz). Die entstandene Farbe wurde zum Bemalen von Wänden und zum Färben von Stoffen eingesetzt.
Vasco da Gama, (ein portugiesischer Seefahrer und Entdecker des Seewegs um das Kap der Guten Hoffnung nach Indien), brachte den indischen Indigo im 15. Jahrhundert zusammen mit Lapislazuli (Halbedelstein) nach Europa.
Mittlerweile gibt etwa hundert Indigo-Sträucher und -Pflanzen, von denen jedoch nur etwa zehn zum Färben verwendet werden können.
Indigofarbstoffe kommen fast überall auf der Welt vor, östliche und amerikanische Pflanzen sind aber im Allgemeinen viel reicher an Farbprinzipien (indikanisch) als europäische Pflanzen.
Unter der Führung von Mao übernimmt China Indigo als einzige Farbe der traditionellen Arbeiter- und Bauernkleidung. In Japan wiederum ist Indigo die Farbe zeremonieller Samurai-Kostüme.
Die bretonischen, keltischen und germanischen „Barbaren“ bemalten ihre Körper während religiöser Rituale und vor Kämpfen damit.
Wie du dir vorstellen kannst, war das Ziel dabei, den Feind einzuschüchtern und den römischen Legionen Angst einzujagen.
Herstellung von Indigo
Wie bereits kurz angemerkt, lässt sich die Gewinnung des Pflanzenfarbstoffes bis in die Antike nachverfolgen.
Früher wurde Indigoblau pflanzlich entweder aus dem Indigostrauch gewonnen oder aus dem einheimisch vorkommenden Färberwaid isoliert.
Es dauerte, bis zum Jahre 1878 bis es dem deutschen Chemiker Adolf von Baeyer gelang den ersten synthetischen Indigo aus Isatin herzustellen. Seit 1897 wird „künstlicher Indigo“ kommerziell vertrieben.
Wie du dir vorstellen kannst, verdrängte der künstliche Farbstoff bald die aus Pflanzen gewonnene Indigofarbe.
Er war billiger und lichtechter und einfacher zu dosieren. Obendrein gab es keine wechselnden Farbqualitäten und man war nicht von der Ernte abhängig.
Infolgedessen wurden die Plantagenbesitzer weltweit bankrott. Mit dem Aufkommen der „Jeans-Mode“ wurde pflanzliches Indigo wieder mehr nachgefragt.
Die Gewinnung von pflanzlichem Indigo ist im Allgemeinen ein eher komplizierter Prozess:
- Als erster Schritt müssen Blätter und Stängel der Indigopflanze fest übereinander geschichtet und mit Kalkwasser bedeckt werden.
- Das Ganze muss mindestens 8 bis 15 Stunden gären, dabei wird das sogenannte „Indican“ freigesetzt.
- Da sich in der Zeit Zucker abspaltet, ist die Vorstufe der Indigofarbe noch gelb. Erst nachdem Sauerstoff hinzugefügt wurde, bildet sich das natürliche Indigo heraus und die gefärbten Stoffe erhalten den typischen mitternachtsblauen Indigofarbton.
- Damit das Gemisch zum Färben verwendet werden kann, kommt zudem noch ein flüssiges Reduktionsmittel dazu.
Video: Geschichte der Färbepflanzen
Bedeutung von Indigo
Die Farbe Indigoblau ist trendig und beruhigend zugleich. Sie strahlt Nüchternheit aus und sorgt gleichzeitig für Ruhe und Besonnenheit.
Obendrein verbreitet sie überall im Haus eine exotische Atmosphäre. Ihr tiefer, edler Farbton dringt nach innen und konzentriert sich auf das Wesentliche.
Wenn du eine Farbe suchst, die mit allen Dekorationsstilen (modern, industriell, exotisch und unkonventionell) harmoniert, dann liegst du mit „Indigo“ richtig.
Dieser Farbton verkörpert einen schützenden Charakter, ohne bei dir ein Gefühl von Enge zu erzeugen.
Mit welchen Farben lässt sich Indigo gut kombinieren?
Indigo Verwendung
Textilindustrie
„Denim“ ist ein mit natürlichem Indigo gefärbter Baumwollstoff. Er ist ungiftig, waschbeständig und lässt sich durch das Auswaschen in seinem Aussehen verändern.
Die natürliche Indigofarbe wird aus Pflanzen gewonnen, (heute aber synthetisiert). Es ist der einzige Farbstoff, der „Blue Jeans“ ihre traditionelle Farbe verleihen kann.
Diese Farbe kommt in verschiedenen Textilanwendungen zum Einsatz.
Auch für die Herstellung markanter Hemden, Kleider, Pullover und Bettwäsche ist der Farbton sehr beliebt.
Indigoblau wird als königliche Farbe verehrt. Die Jungfrau Maria ist bei vielen Abbildungen in blaues Gewand gehüllt.
Einrichtung
Du kannst dein Wohnzimmer mit Teppichen in Indigoblau verschönern. Dieser Farbton eignet sich auch sehr gut für ein Sofa und Dekorationen wie Vasen, Lampen, Überwürfen, etc.
Obendrein ist die Indigofarbe ideal für dein Schlafzimmer. Sie hat beruhigende Eigenschaften, die dir beim Einschlafen helfen sollten.
Diese Farbe wird häufig an der Wand, für Bettwäsche oder am Kopfteil des Bettes verwendet.
Im Badezimmer strahlt die exotische Indigofarbe eine ruhige Atmosphäre aus, die zum Entspannen einlädt.
Gleichzeitig verleiht sie dem Raum einen Hauch von Originalität. Der Farbton sieht in Kombination mit weißer Keramik sehr elegant aus.
Um in deiner Küche eine stimmige Atmosphäre zu schaffen, kannst du auf eine Rückwand in dunklem Blau zu einer weißen Einrichtung setzen. Damit schaffst du wunderschöne Kontraste.
Kunst
Blau ist seit der Antike ein wichtiger Farbton in den Bereichen der Kunst und Dekoration.
So wurde beispielsweise der Halbedelstein „Lapislazuli“ von den Ägyptern als Schmuck verwendet.
Es ist bekannt, dass der Maler Vermeer Indigo in zwei seiner Werke verwendet hat.
Indigoblau hat starke und unauslöschliche Spuren in der Geschichte so vieler Nationen hinterlassen.
Du findest das Blau auch in der Bluesmusik afrikanischer Sklaven. Indigoblau inspiriert auch heute noch die Kreativität.
„Indigo: The Color That Changed the World„, von Catherine Legrand ist ein neues Buch. Es bietet dir eine faszinierende Erklärung über die Bedeutung dieses aus Varianten der Indigofera-Pflanze hergestellten Farbstoffes.
Natürliches gegen synthetisches Indigo
Natürliches Indigoblau wird aus natürlichen und organischen Ressourcen gewonnen. Es schadet der Biodiversität nicht. Der tiefblaue Farbstoff stammt aus der Pflanze „Indigofera tinctorum„.
Alle ihre Teile, vor allem die Blätter, enthalten eine Vorstufe des Indigos, die Zuckerverbindung „Indican„.
Zunächst sind die gefärbten Stoffe gelb. Erst durch die Oxidation an der Luft entwickelt sich der blaue Farbton.
Allerdings können künstliche Indigofarben giftige Substanzen enthalten. Diese Stoffe sind häufig die Auslöser von Allergien und Hautirritationen.
Farbstoffe aus chemischen Verbindungen liefern in der Regel zwar zuverlässigere Farbergebnisse.
Aber ihre Produktion und Entsorgung sind für die Biodiversität äußerst schädlich. Denn die meisten der Rückstände und Abfälle landen im Meer.
Weiterführende Literatur und Quellen
- https://simpleclub.com/lessons/chemie-indigo
- https://www.staatjebeeldig.nl/de/indigo-farbstoff/uber-unsere-schals/
- Bildquellen: NewAfrica, xload, tiff20, ideation90, photographee.eu / depositphotos.com